Ada for ever – warum Frauen die Digitalisierung gestalten müssen - Talents4Future
  • Ada for ever – warum Frauen die Digitalisierung gestalten müssen

    Dass Frauen die Digitalisierung gleichauf mit den Männern voranbringen, mehr noch, dass sie wirklich ihre Sache, ihr Streben, ihre Passion sein kann – dies steht schon seit den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts fest. Damals entwickelte die Mathematikerin Augusta Ada Byron King, Countess of Lovelace, bekannt als Ada Lovelace, die weltweit erste Programmiersprache für eine […]

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  • Dass Frauen die Digitalisierung gleichauf mit den Männern voranbringen, mehr noch, dass sie wirklich ihre Sache, ihr Streben, ihre Passion sein kann – dies steht schon seit den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts fest. Damals entwickelte die Mathematikerin Augusta Ada Byron King, Countess of Lovelace, bekannt als Ada Lovelace, die weltweit erste Programmiersprache für eine seinerzeit noch neuartige Rechenmaschine, die heute als Vorläufer des Computers gilt. Lovelace – wahrhaft visionär – begriff, dass eine solche Maschine weit mehr kann, als numerische Gleichungen auszurechnen. Letztendlich ahnte sie die künstliche Intelligenz, wie wir sie jetzt kennen, voraus. Dass Ada Lovelace sich überhaupt zur Mathematik hingezogen fühlte, verdankte sie übrigens ihrer ebenfalls mathematisch interessierten Mutter. Ein Denkmal wurde Ada Lovelace gesetzt mit der Programmiersprache Ada und der Lovelace Medal, die seit 1998 von der British Computer Society vergeben wird.

    War Ada Lovelace trotz ihrer bahnbrechenden Bedeutung zu jener Zeit noch ziemlich allein auf weiter Flur, registrieren wir in der digitalen Welt von heute und mehr noch für die Zukunft signifikante quantitative Verschiebungen zugunsten der Frauen: einen Female Shift. Mehr als 50 Prozent aller berufstätigen Frauen in Deutschland arbeiten digital, so eine Studie des Deutschen Gewerkschaftsbunds. Rund die Hälfte der Studierenden der Informationstechnologie ist laut dem Statistischen Bundesamt weiblich. Auch die Zahl der von Frauen gegründeten und/oder geführten digitalen Unternehmen wächst stetig. Zugleich wird immer klarer, dass die sozialen Skills und die menschliche Empathie, die Frauen als Führungskräfte auszeichnet, sie für die digitale Wirtschaft geradezu prädestinieren.

    Die digitale Welt scheint wie für Frauen gemacht zu sein, die Digitalisierung könnte zum Inkubator echter Chancengleichheit und Geschlechterdiversität in der Wirtschaft werden. Damit bei allen guten Aussichten diese Rechnung aber am Ende auch wirklich aufgeht, müssen wir einige Entwicklungen kritisch im Auge behalten, vorausschauend Lösungen finden, die Digitalisierung gendergerecht gestalten:

    • Standardisierte Arbeiten, die nach dem digitalen Wandel Maschinen erledigen, sind derzeit sehr häufig in der Hand von Frauen. Auch diese Frauen – wie übrigens auch die Männer auf diesen Jobs – müssen wir in die digitale Welt mitnehmen.
    • Obwohl Frauen besondere Digital-Leadership-Voraussetzungen mitbringen, wird ihr Aufstieg in Führungspositionen auch in Zukunft nicht automatisch erfolgen. Wir brauchen also nach wie vor Konzepte, die mehr Frauen in Führung bringen.
    • Frauen gründen risikobewusster, starten mit kleineren Unternehmen. Der Female Shift in den IT-Fächern und die skizzierten Führungseigenschaften sprechen dafür, dass Frauen sich ruhig ein „Think bigger“ leisten können. Wir sollten Frauen in diese Richtung ermutigen.
    • Gerade weil die Digitalisierung mehr Flexibilität und Home-Office ermöglicht, könnte die Vereinbarkeit von Familie und Beruf als Frauenaufgabe zementiert werden. Die Väter, die Unternehmen und der Staat sind nach wie vor gefordert, ihren Teil zur Vereinbarkeit beizutragen. Sonst bringt die digitale Transformation zwar technischen Fortschritt, ändert an den traditionellen Geschlechterbildern aber nichts.
    • In den Entwicklungsländern haben gerade Frauen noch einen deutlich schlechteren Zugang zu digitalen Medien – auch hier gilt es gegenzusteuern und den Frauen die gleichen digitalen Chancen wie in den Industrieländern zu ermöglichen.

    Frauen und Digitalisierung – das passt seit Ada Lovelace zusammen. Diese Tatsache enthebt uns aber nicht der Aufgabe, die Digitalisierung heute gendergerecht zu gestalten. Die techniologischen Möglichkeiten der digitalen Welt könnten dabei wiederum sehr hilfreich sein. 

    Claudia Eckstaller, Gabriele Lüke

    Quelle: Wirtschaft – Das IHK-Magazin  für München und Oberbayern 7/2017, Sonderheft „Unternehmerinnen –  digital. erfolgreich.“



    Autor: talents4future

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